210810 ack 01So alt wie das Christentum ist, gibt es auch zahlreiche unterschiedliche Kirchen. Sie haben unterschiedliche liturgische Ansätze. In der Vergangenheit standen sie sich überwiegend ablehnend gegenüber, obwohl sie alle die gleiche Grundlage hatten. Sogar Glaubenskriege wurden geführt, Menschen ermordet, vertrieben. Jede Religion nahm für sich in Anspruch, die einzig richtige zu sein. War es der zweite Weltkrieg, der zum Umdenken anregte? Weltweit kam es zu Überlegungen, aufeinander zuzugehen. So bildete sich in Deutschland 1948 die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, kurz ACK.

In unserer Chronik „Evangelische Kirchengemeinde Bad Oeynhausen-Altstadt“ findet man die ersten Hinweise auf eine ökumenische Zusammenarbeit mit der Katholischen Gemeinde. Sie datiert auf die Zeit des II. Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965). Vorurteile sollten abgebaut werden und das Gemeinsame gesucht werden.

Ökumene vor Ort

ACK LOGO originalSpäter bildete sich ein Arbeitskreis-Ökumene. Diesem gehören die katholische Kirche St. Peter und Paul, die evangelische Altstadtkirchengemeinde, die evangelisch-lutherische Wichernkirchengemeinde und die evangelisch-freikirchliche Gemeinde an. Lange arbeitete dieser Kreis autonom, bis der Entschluss gefasst wurde, sich der ACK-NRW anzuschließen. Die Verbindung dorthin nimmt ein Delegierter / eine Delegierte aus der örtlichen ACK wahr. Somit ist sie eingebunden in die weltweiten Bemühungen, miteinander den christlichen Glauben zu vertreten und die Besonderheiten der einzelnen Mitgliedskirchen zu akzeptieren. 

Ökumene in Zukunft

In jüngster Zeit hat die Gruppe beschlossen, sich auch, gemäß der Entwicklung in der ACK-NRW, weiter zu öffnen. So konnten Vertreter der Neuapostolischen Kirche, die nach einer internen, weitgehenden Reform auf NRW-Ebene aufgenommen wurde, im Kreis begrüßt werden. Sie werden auch weiter an den Treffen teilnehmen. Darüber hinaus ist geplant, alle christlichen Gemeinden und Gemeinschaften auf Stadtebene zu einem Gespräch einzuladen, um über gemeinsame Aktionen und Projekte nachzudenken. Außerdem sollen niederschwellige Angebote der einzelnen Beteiligten unter dem Motto » Gemeinsam Glauben « zusammengefasst und bekanntgemacht werden, so dass am christlichen Glauben Interessierte einen einfachen, übergemeindlichen, ökumenischen Zugang finden können. 

Dr. Eva Wilke / Rainer Labie