Theaterpädagogin Denise McConnell begeistert beim „Forum im Foyer“

211113 211112 Forum im FoyerUm die Fallstricke und Tücken der alltäglichen Kommunikation drehte sich der Abend „Achtung, explosiv“ aus der Reihe "Forum im Foyer" der Altstadtgemeinde.

„Während ich die Worte 'Achtung explosiv' ausspreche, werden im gleichen Moment auf unterschiedliche Weise acht Millionen Botschaften verschickt, so viele wie nie zuvor. Aber Verständnis und Verständigung werden immer schwieriger, obwohl sich viele danach sehnen. In der Kommunikation kann viel Gutes und viel Schlechtes passieren. Wir wollen uns heute die Dynamiken anschauen“, sagte Anna-Lena Köhler, Erwachsenenbildungsreferentin in den Evangelischen Kirchenkreisen Vlotho und Herford.

Theaterpädagogin Denise McConnell aus Hamm begann ihr Referat mit einem Zitat aus dem Theaterstück „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre: „Die Hölle, das sind die anderen.“ „Das ist so schön negativ und zeigt Gründe für Kommunikationsprobleme. Das ganze Theaterstück ist ein gutes Beispiel für Isolation und destruktives Verhalten“, sagte sie. Anhand des Beispielsatzes „Dein Schreibtisch ist ja total aufgeräumt“ fragte sie die Zuhörer, wie diese Aussage bei ihnen ankommt, und erläuterte das Vier-Ohren-Modell von Friedemann Schulz von Thun. „Man hört einen Satz auf der Sachebene, der Beziehungsebene, der Selbstoffenbarung und dem Appell“, so die Referentin. Sie riet, bei einer Sachinformation auch stimmlich und körperlich zu zeigen, dass diese rein sachlich gemeint ist. „Im Zweifel hilft nachfragen“, forderte sie die Anwesenden auf.

 

Literaturgottesdienst in der Auferstehungskirche am

211112 211109 LiteraturgottesdienstZum 45. Mal lud das Team des Literaturgottesdienstes zu einem Gottesdienst mit literarischem Hintergrund in die Auferstehungskirche am Kurpark. Literarisch drehte sich alles um den Roman „Corpus Delicti – Ein Prozess“ von Autorin Juli Zeh aus dem Jahr 2010.

Die knapp 80 Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes erhielten Einblicke in das Buch und die Themen Gesundheit und das Bewusstwerden der Wichtigkeit der persönlichen Gesundheit. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Kreiskantor József Opicz.

Zum Roman: Protagonistin Mia Holl trauert um ihren Bruder, der aufgrund einer fehlgeleiteten Anklage im Gefängnis Selbstmord beging. Bewacht von der im Roman herrschenden Gesundheitsdiktatur wird auch Mia im Verlauf des Romans angeklagt, da sie sich gegen die Vorgaben und Ideologien hinweggesetzt haben sollte. Sie versucht den Fall aufzuklären und die Unschuld ihres Bruders zu beweisen, was ihr im Verlauf des Romans gelingt. Dadurch wird sie Staatsfeindin und muss Qualen durch das Regime erleiden.

 

Literaturgottesdienst zu „Corpus delicti“ von Juli Zeh am 30. Oktober

211018 LitGo LZ J Zeh 01211018 Juli Zeh 2018286113231 2018 10 13 Buchmesse 1D X MK II 0207 B70I4023Im Mittelpunkt des 45. Literaturgottesdienstes am 30. Oktober um 19 Uhr in der Auferstehungskirche am Kurpark steht dieses Mal ein Buch von Juli Zeh. Ihr Roman „Corpus delicti“ führt in eine Zukunft, in der die Gesundheit über allem steht. Fitnessarmbänder, vernetze Haushaltsgeräte und neugierige Nachbarn sollen dafür sorgen, dass jeder Mensch vollkommen gesund lebt.

Die totale Überwachung, genannt „die Methode“ scheint dem Glück der Gesellschaft zu dienen und die junge Mia ist eine der folgsamsten Bürgerinnen dieser perfekten Gesellschaft. Doch dann wird ihr Bruder eines Verbrechens beschuldigt, das er nicht begangen haben will. Und nach und nach steht „die Methode“ der Selbstoptimierung in Frage. Mia kämpft für Ihren Bruder und für das Recht auf ein freies Leben. Dabei legt sie sich mit einem kühl kalkulierenden Staatswesen an, dessen Argumente auf den ersten Blick bestechend sind. Doch wie weit darf die Freiheit eines einzelnen Menschen zum Wohle aller beschränkt werden?

Juli Zeh hat einen Roman geschrieben, der durch die Corona Pandemie ganz besonders aktuell geworden ist. Sollen Menschen selbst entscheiden, wie sie sich richtig verhalten oder muss ein Staat die Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger einschränken?

Der Literaturgottesdienst führt durch Lesungen und Erzählungen in das Buch ein. Die Verbindung von aktuellen Glaubens- und Lebensthemen mit der Literatur eröffnet für die Besucherinnen und Besucher neue Horizonte und stellt ein Angebot für Menschen dar, die auf der Suche nach Inspiration und Impulsen für ihr Leben und ihren Glauben sind. Die Predigt im Gottesdienst hält der ehemalige Pfarrer der Altstadtgemeinde, Bundespolizeipfarrer Lars Kunkel aus Koblenz.

Für die Musik sorgt Kreiskantor Jószef Opitz. Er wird auf dem Klavier und mit der Ott Orgel sehr spannende Jazz- und Klassik Improvisationen genau auf das Buch abgestimmt einbringen.

Die Teilnahme am Gottesdienst erfolgt nach den 3-G-Regeln. Ein entsprechender Nachweis muss erbracht werden. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

Kommunikationsexpertin Denise McConnell beim "Forum im Foyer"

211018 211101 Denise McConnell Forum im FoyerEndlich ist das "Forum im Foyer" in Bad Oeynhausen zurück. Der etablierte Themenabend der Altstadtgemeinde zieht nun vom Foyer der Auferstehungskirche am Kurpark in das Dietrich-Bonhoeffer-Haus an der Bismarckstraße. Am 11. November ab 19.30 ist Theaterpädagogin Denise McConnell zu Gast und möchte zu einem besseren Diskurs in der Gesellschaft animieren.

Die auf Stimme und Kommunikation spezialisierte Pädagogin möchte mit Kommunikationsirrtümern aufräumen und zu einem besseren Miteinander beitragen: "Oft münden scheinbar harmlose Gespräche in Streit und Missverständnissen, in Vorwürfen und Kopfschütteln", so die Referentin. Aktuell zeigten polarisierende Themen wie der Umgang mit der Corona-Pandemie oder der Ausgang der Bundestagswahlen eine gespaltene Gesellschaft. "Wir reden miteinander, aber häufig auch einander vorbei. Die Versuchung ist groß, die Schuld dann beim Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin zu suchen. Dabei sind viele Gesprächsfallen ganz einfach zu erkennen – wenn man nur weiß, worauf man achten muss", verrät Denise McConnell. Wie wir in Gesprächen und Diskussionen wieder wertschätzender miteinander umgehen können und wie wir uns bei Kritik, Vorwürfen und Angriffen verhalten sollen, möchte die Expertin beim Themenabend im Gemeindehaus der Altstadtgemeinde in Bad Oeynhausen erklären.

 

Gedenkbrunnen fließt wieder

210907 Gedenkbrunnen Auferstehungskirche 2Stetig strömt das Wasser über die Inschrift des Gedenkbrunnens vor der Auferstehungskirche am Kurpark, der an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Nach einigen Jahren der Trockenheit war der Brunnen im vergangenen Jahr repariert worden. Mit einem Gottesdienst vor der Auferstehungskirche am Kurpark wurde seine Restaurierung feierlich begangen.

Die musikalische Gestaltung übernahmen der Posaunenchor und einige Mitglieder der Kantorei unter der Leitung von Kreiskantor József Opicz. Rings um den wieder fließenden Brunnen hatten die Gottesdienstbesucher Platz genommen. „Der Brunnen ist ein sichtbares Stück Erinnerungskultur und ein Ort, um ins Gespräch zu kommen. Unsere Aufgabe ist, nicht zu vergessen, was damals geschehen ist, auch in der Zeit des Generationenwechsels“, sagte Bürgermeister Lars Bökenkröger in seinem Grußwort. Brunnen waren früher ein lebenswichtiger Ort zur Wasserversorgung und zum Austausch, was in der Welt geschah, erinnerte Superintendentin Dorothea Goudefroy. „Menschen haben dort Gemeinschaft gepflegt, so wie wir heute“, sagte sie. Sie zitierte den ersten Satz aus Thomas Manns „Joseph“-Roman („Tief ist der Brunnen der Vergangenheit“) und mahnte, die Gemeinschaft nicht aufzugeben und gegen Hass einzutreten. „So wird der Ort der Erinnerung zum Ort des Lebens“, so die Superintendentin.