„Gastfreundlich zu sein vergesst nicht“

210810 cafeDer erste Eindruck entscheidet – so ist das auch, wenn wir einen Raum betreten. Viele Gäste, die die Auferstehungskirche besu- chen, staunen. Schon von außen strahlt ihnen Licht und Leben durch das Portal entgegen, die Tür schwingt auf Knopfdruck leise auf und lädt auch Menschen mit Gehbehinderung oder Kin- derwagen barrierefrei in das Foyer ein. Der Raum wirkt warm und einladend und lenkt den Blick auf einen Tresen mit freund- lichen Mitarbeitenden, die selbstgebackenen Kuchen und leckere Kaffeespezialitäten servieren. Im Jahr 2011 konnte die Gemeinde nach langjähriger Planungs- und Bauphase ihr „Café im Foyer“ öffnen. Das Foyer der Auferstehungskirche ist zu einem Ort geworden, in dem die Gastfreundschaft Gottes durch Leib und Magen geht.

Veränderung ist das Beständige

Der Anfang war nicht ganz leicht. Zwar gab es nicht weni- ge, die der etwas kalte und durch Plakate und Postkarten- ständer unaufgeräumt wirken- de Vorraum der Kirche störte. Auch für die Ehrenamtlichen war es ein Kraftakt, jeden Sonntag einen Tresen in den Flur zu rollen. Und wirklich schön wirkten auch die Stehtische nicht, obwohl Menschen immer schon gerne nach dem Gottesdienst eine Tasse Kaffee getrunken haben. Zudem fehlten in der Kirche Lagerräume. Aber wie sollte das Pro- jekt finanziert werden? Und wie konnte sicher gestellt werden, dass die Eingriffe in die Architektur behutsam und zugleich verändernd sein konnten?

Die Einsicht, dass eine Kirche in erster Linie kein totes Denkmal ist, sondern ein Ort gelebten Glaubens, ist am Ende der Hartnäckigkeit des Presbyteriums und guter juristischer Beratung zu verdanken.

Rastplatz für Leib und Seele

Während der Bauphase wurde der Gemeinde dann einiges zugemutet: Die Orgel wurde komplett in Folie verpackt, der Kirchraum war oft kalt und die Küsterin musste ständig zenti- meterdicke Schichten Staub aus dem Kirchraum entfernen. Für den Cafébetrieb wurde ein Gewerbe angemeldet, um in allen Punkten der Hygiene und Betriebsvorschriften zu entsprechen.

Das alles ist Geschichte. Aber das „Café im Foyer“ ist Gegen- wart geworden und wird Zukunft haben. Das Foyer wird heute als kirchennaher Raum für Gemeindeveranstaltungen und Empfänge genutzt. An zwei Tagen in der Woche wird selbstgebackener Kuchen angeboten, donnerstags auch ein Mittagessen. Der Traum vom Anfang wurde wahr. Ganz unterschiedliche Menschen kom- men zusammen, genießen die Ruhe oder ein gutes Gespräch und stehen unter dem biblischen Leitwort des Foyers:

„Gastfreundlich zu sein vergesst nicht; denn ohne ihr Wissen haben einige von euch Engel beherbergt.“ Hebr. 13,2

Lars Kunkel