„Orgelmusik mit Ohrwürmern“, so war das inzwischen vierte Konzerte der von Kantor József Opicz konzipierten Reihe „Orgelherbst“ überschrieben. Gast-Organist Danny S. Neumann setzte selbst noch ein „O“ hinzu: „Diese Stücke sind allesamt Lieblingsstücke, die ich aus Oberhausen mitgebracht habe“, so der Kantor des Evangelischen Kirchenkreises der Ruhrgebietsstadt. Doch noch ein weiteres großes „Oh“ durfte nicht fehlen: als Ausdruck der Bewunderung nämlich für das gut einstündige Konzert, bei dem der junge Musiker in einem weiten Bogen von barocken Sonaten über romantische Werke bis zu zeitgenössischer Popularmusik auf der Orgel sprichwörtlich alle Register zog, um sein Publikum zu begeistern.
Gut vierzig Zuhörer hatten sich im Kirchenschiff der Auferstehungskirche eingefunden, darunter einige Besucher, die auch bei vorherigen Darbietungen anwesend waren. József Opicz würdigte die kleine „Fangemeinde“ mit freundlichen Worten: „Wie schön, dass Sie unsere Konzerte so gut wahrnehmen“. Der musikalische Hausherr ließ es sich auch nicht nehmen, seinem Gast, langjährigen Studienkollegen und guten Freund für die Mitwirkung bei den Benefizkonzerten zu danken, die der Restaurierung der Ott-Orgel zugutekommen sollen. „Für mich ist es ein bisschen wie ein Heimspiel“, konterte Danny Neumann von der Orgeltribüne aus. Der 29-Jährige war bereits zu anderen Gelegenheiten musikalisch in der Auferstehungskirche zu erleben gewesen. Auch hatte er während seines Studiums an der Hochschule für Kirchenmusik den Gospelchor in Rehme geleitet, bevor er schließlich als Kreiskantor nach Oberhausen ging.
Der Herbst ist da - das nutzt die Kirchenmusik an der Auferstehungskirche, um ihre Orgel noch einmal besonders in den Blick zu nehmen: mit einer neunteiligen Veranstaltungsreihe, die bis in die Weihnachtszeit reicht. Und das hat seinen guten Grund. Denn dieses schöne, über 60 Jahre alte Instrument des Orgelbauers Paul Ott, das mit seinen 3.000 Pfeifen schon manche Feierstunde begleitet hat, ist dringend renovierungsbedürftig. "Alle zwanzig Jahre ist eine Reinigung empfohlen", erläutert Kantor József Opicz. Weil das lange aufgeschoben wurde, ist jetzt akuter Handlungsbedarf: Schimmel sitzt auf den Pfeifen, einige mechanische Teile sind deutlich in die Jahre gekommen und letztlich bräuchte der Klang einiger Register eine Verbesserung und Überholung, möglichst so, dass der neobarocken Charakter der Orgel erhalten bleibt.
Die professionelle Reinigung mit Renovierung kostet gut 40.000-50.000 Euro, schätzt der Kantor. Eine Summe, die anteilig durch Spenden aufgebracht werden soll. So hatte József Opicz die Idee, unter den ihm bekannten Organisten für ein Benefiz-Konzert zu werben. "Es gab sofort Zusagen", freut er sich. Und so sind Doo-Jin Park und Ulfert Schmidt genauso mit dabei wie Danny S. Neumann und Heinz-Hermann Grube. "Das Programm reicht von Jazzmusik über Klassiker wie Beethoven oder Edward Elgar bis hin zu traditioneller Advents- und Weihnachtsmusik. Eine Konzertlesung ist genauso vorgesehen wie die Zusammenarbeit mit Posaunenchor und Kantorei. Schon die erste der neun Veranstaltungen, der musikalische Gottesdienst am Erntedankfest, bei dem die lettische Saxophonistin Santa Bukovska Orgelklänge begleitet hat, sei ein voller Erfolg gewesen, freut sich Kantor Opicz.
Besonders dankbar ist er dem Freundeskreis für Kirchenmusik, der die Konzertreihe unterstützt. "Durch unseren Zuschuss können die Eintrittspreise überschaubar bleiben", erklärt die Vorsitzende des Vereins Regine Köster. Der Freundeskreis unterstützt seit über vierzig Jahren die Kirchenmusik an der Auferstehungskirche, in der Regel werden bis zu zehn Konzerte pro Jahr gefördert.
Nach vielen langen Monaten und Wochen des Wartens haben wir wieder in der Auferstehungskirche Kindergartengottesdienst feiern können und das gleich zweimal.
Am 22.06.2021 wurde unsere Kollegin Christin Büschke im Kindergartengottesdienst getauft. Thema des Gottesdienstes, den wir mit Pfarrer Labie gefeiert haben, war der Regenbogen. Die Kinder hatten im Vorfeld einen großen Regenbogen mit ihren Händen gestempelt und viele kleine Regenbogen gebastelt, die den Taufstein geschmückt haben. Aber auch inhaltlich stand der Regenbogen im Mittelpunkt. Alle Gottesdienstbesucher und alle Kinder haben ein Regenbogenarmband bekommen, als Zeichen der Zugehörigkeit zu Gott, als Zeichen der Hoffnung und als Zeichen der Vielfalt, denn Gott hat uns alle wunderbar gemacht, jeden Einzelnen von uns! Wir alle sind Kinder Gottes, einzigartig, wunderbar und wertvoll! Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem fröhlichen Gottesdienst Christin Büschke durch die Taufe in die große Familie der Christen aufnehmen konnten.
Stetig strömt das Wasser über die Inschrift des Gedenkbrunnens vor der Auferstehungskirche am Kurpark, der an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Nach einigen Jahren der Trockenheit war der Brunnen im vergangenen Jahr repariert worden. Mit einem Gottesdienst vor der Auferstehungskirche am Kurpark wurde seine Restaurierung feierlich begangen.
Die musikalische Gestaltung übernahmen der Posaunenchor und einige Mitglieder der Kantorei unter der Leitung von Kreiskantor József Opicz. Rings um den wieder fließenden Brunnen hatten die Gottesdienstbesucher Platz genommen. „Der Brunnen ist ein sichtbares Stück Erinnerungskultur und ein Ort, um ins Gespräch zu kommen. Unsere Aufgabe ist, nicht zu vergessen, was damals geschehen ist, auch in der Zeit des Generationenwechsels“, sagte Bürgermeister Lars Bökenkröger in seinem Grußwort. Brunnen waren früher ein lebenswichtiger Ort zur Wasserversorgung und zum Austausch, was in der Welt geschah, erinnerte Superintendentin Dorothea Goudefroy. „Menschen haben dort Gemeinschaft gepflegt, so wie wir heute“, sagte sie. Sie zitierte den ersten Satz aus Thomas Manns „Joseph“-Roman („Tief ist der Brunnen der Vergangenheit“) und mahnte, die Gemeinschaft nicht aufzugeben und gegen Hass einzutreten. „So wird der Ort der Erinnerung zum Ort des Lebens“, so die Superintendentin.