Von Gabriela Peschke
Ein reiches Aufgebot an Mitwirkenden, ein äußerst anspruchsvolles Programm - und eine mit erwartungsfrohen Besuchern gut gefüllte Auferstehungskirche: Am Samstag hat die Kantorei gemeinsam mit namhaften Solisten und begleitet vom Orchester Opus 7 unter anderem das Magnificat von Johann Sebastian Bach aufgeführt.
In mühelosem Umgang mit der Mehrstimmigkeit haben die Sänger und Sängerinnen diese großartige Kantate präsentiert. Sie bildet den Lobgesang Mariens ab, der auf den Text des Lukas-Evangeliums gründet: Maria erfährt von ihrer Schwangerschaft und vertraut sich dem Herrn bedingungslos an. Im zweiten Teil der Kantate rühmt sie ihren mächtigen Gott, der den Menschen gleichermaßen Güte wie Gerechtigkeit zuteilwerden lässt.
Sopranisten begeistern
Alles strahlt und funkelt in dieser festlichen Barock-Musik, die vom spannungsreichen Wechsel zwischen mächtigen Chorsätzen und filigranen Arien lebt. Mit Carolin Franke und Roberta Szklenár erlebten die Zuhörer zwei reife, gefühlvolle Sopranstimmen, die Altistin Viola Thurnay überzeugte in ihren warmen, farbenreichen Arien. Simon Jass als samtiger Tenor und die würdige Strenge von Bariton Janno Scheller ließen erahnen, mit wie viel Fingerspitzengefühl die Solisten für das Konzert zusammengestellt worden waren.
Da gab es gleich zu Beginn diese zierliche Sopran-Arie, die eigentlich ein Duett war. Denn immer wieder umwarb die Oboe in leichtfüßigem Solo die Sopranistin, die mit heiligem Ernst ihr Gottvertrauen bekundete – bis schließlich der Chor gewaltig einfiel: „Quia fecit mihi magna“ (übersetzt: Denn er hat große Dinge an mir getan). Ein anderes Mal eröffneten die Geigen mit flinkem Strich das Thema der Tenor-Arie, in das hinein Simon Jass sein „Deposuit“ wie einen Schlachtruf schleuderte: „Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen“. In einem finalen Chorsatz rollt schließlich das Magnificat mit der ganzen Stimmkraft der mitgliederstarken Kantorei aus, begleitet von Pauken und Trompeten.
Um Wertschätzung drehte sich der Gesprächsabend im "Forum im Foyer" der Auferstehungskirche. "Man muss sich Zeit nehmen für Kommunikation", sagte Tim Niedernolte, Fernsehmoderator und Autor des Buches "Wunderwaffe Wertschätzung", in seinem Impulsvortrag. "Oft wird auf dem jeweiligen Standpunkt verharrt. Grautöne, von denen es nicht wenige gibt, werden leider kaum noch gehört", so Tim Niedernolte, der der Wertschätzung zu "mehr Durchschlagskraft" verhelfen möchte.
Worte sind mächtig. Sprache kann trösten und loben, aber auch verletzen. "Man muss aufpassen, dass nicht aus Worten Taten werden, daher wehret den Anfängen. Oft wird etwas so dahin gesagt. Laut Psychologen braucht man nach einer negativen Aussage siebenmal positiven Zuspruch, um das wieder geradezubiegen", sagte er.
Gelebte Wertschätzung und Respekt bedeuten, jemandem Vertrauen zu schenken. Dann können beide gewinnen, wer gibt und wer empfängt. Wer von den Eltern Wertschätzung vorgelebt bekommt, kann später auch für Nachbarn und Kollegen ein Vorbild sein. Lob und Anerkennung soll man aussprechen, nicht nur denken, und Engagement, beispielsweise im Ehrenamt, nicht als gegeben hinnehmen.
Nach dem Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der etliche Besucher von ihren eigenen Erfahrungen berichteten. "Wertschätzung funktioniert vom Kleinen ins Große. Deshalb ist es gut, sie in den Alltag zu integrieren" sagte Tim Niedernolte.
Blau gedimmtes Licht durchzieht den Altarraum der Auferstehungskirche am Kurpark. Auf einer großen Projektionswand ordnen sich farbige Nebel zu unbekannten, schillernden Formen, Lichtbändern und schließlich zu Sternbildern. Dazu lässt der Musiker Matthias Dörsam Improvisationen auf seinem Saxophon durch den Raum schweben; feine luzide Tonreihen, die sich zu einer vorsichtigen Melodie ordnen.
Nach dieser Einstimmung braucht es nicht mehr viele Worte um zu verstehen, was das Anliegen des Multimedia-Konzerts ist, das der Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger und seine Gäste in die voll besetzte Kirche mitgebracht haben. "Naturwissenschaft verifiziert und erklärt das Wie. Der Glaube setzt die Kraft des Vertrauens gegen die Komplexität der Welt - und versucht eine Antwort auf das Warum", sagte Bittlinger. Gemeinsam mit dem Astrophysiker Professor Dr. Andreas Burkert und den Musikern Matthias Dörsam und David Plüss hatte er einen eindrucksvollen Liederabend gestaltet. "Wir sind nicht allein... Leben im Weltall", so der Titel der Veranstaltung, die auf Initiative des Kulturreferats “KuK!” im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho zwei unterschiedliche Weltanschauungs-Pole miteinander verwoben hat.
Und schon ging es mitten hinein in stimmungsvolle Lieder, nachdenkliche Verse und großartige visuelle Anmutungen des Universums. "Wo wir mit allen Sinnen versuchen zu verstehen, da werden wir beginnen, die Welt ganz neu zu sehen", sangen die Zuschauer gemeinsam mit Clemens Bittlinger und ließen sich dazu von dem Wunder einer sich entfaltenden Blüte inspirieren.
33 Osterfeste zusammen gefeiert, 33 neue Jahrgänge in ihr Kitaleben begleitet, und fast wäre es noch die 33. Adventszeit geworden: Undine Berendsmeier hat in ihrem Arbeitsleben eine ganze Generation von Bad Oeynhausern mitgeprägt. Nun hat sie Altstadtmäuse in den wohlverdienten Ruhestand verlassen.
Es ist eine Arbeitsbiografie, die in ihrer Geradlinigkeit ungewöhnlich geworden ist: Es ist mehr als 32 Jahre her, dass Undine Berensmeier ihren ersten Arbeitstag bei den Altstadtmäusen erleben durfte. Damals hieß die Einrichtung noch prosaisch “Kindergarten Dr.Louis-Lehmann-Straße”, als sie nach ihrer Ausbildung zur Diakonin auf dem Wittekindshof anfänglich als Ergänzungskraft ihre neue Berufung fand. Was sie motiviert und so lange in diesem Beruf begeistert hat, wissen ihre Kollegen und Kolleginnen: Es waren “die Kinderaugen, die sie anstrahlen, wenn sie es wieder einmal geschafft hatte, die Kinder zu begeistern, sei es beim Vorlesen einer Geschichte, beim Spielen, bei Ausflügen und Exkursionen oder beim Forschen und Experimentieren.”
Undine Berensmeier hat die Entwicklung der modernen Altstadtmäuse, besonders in ihrer Aufgabe als Leitung der grünen Gruppe, hautnah miterlebt und mitgeprägt: Aus einer einzelnen Gruppe wurden 70 Tageskinder. Eine U3-Gruppe wurde eingerichtet, und Wickeln, Schlafen, Füttern und Kuscheln wurden Teil des Tagesgeschäfts. Nicht nur praktisch, sondern auch konzeptionell wurde viel bewegt. Ein Qualitätsmanagementhandbuch wurde entwickelt, und die Altstadtmäuse wurden als Familienzentrum zertifiziert und mit dem Beta-Gütesiegel ausgezeichnet. Auch im Team war Undine Berensmeiers Engagement unerlässlich, sei es ganz praktisch bei Reparaturarbeiten mit der tatkräftigen Unterstützung ihres Manns oder auch in den stillen Gesten, wie der geteilten selbstgemachten Marmelade oder der einfachen Vorbildfunktion für ihre jüngeren Mitstreiter.