Die Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Bad Oeynhausen und der Freundeskreis Kirchenmusik an der Auferstehungskirche laden zum Konzert „Come away, Death!“ am kommenden Sonntag, den 26. November 2023 um 19.00 Uhr in die Auferstehungskirche am Kurpark ein.
“Der November ist für viele Menschen eine schwierige Zeit. Die bunten Herbstblätter sind von den Bäumen gefallen, die Dunkelheit setzt schon am frühen Nachmittag ein, die Abende werden länger, Trostlosigkeit und Resignation machen sich breit. Die ab und zu durchfunkelnden Strahlen der Sonne erwärmen in solchen Augenblicken nicht nur das Gesicht, sondern auch das melancholische und sich nach Trost sehnende Herz”, so beschreibt Kantor József Opicz die aktuelle Stimmung in der Kurstadt.
Am letzten Sonntag im November, dem Totensonntag (oder Ewigkeitssonntag) wird der Verstorbenen des Jahres gedacht. Im Abendkonzert zum Ewigkeitssonntag erklingt dazu passend Kammermusik aus verschiedenen Epochen, vom Frühbarock bis zur Gegenwart. Die aufgeführten Werke der Komponisten Schmelzer, Bach, Mendelssohn, Brahms, Finzi und Quilter laden zur Auseinandersetzung mit der Thematik des Todes ein, wie es auch im Titel des Konzerts zum Ausdruck kommt: „Come away, Death!“ – „Komm her, Tod!“.
Violinistin Simone Gisinger-Hirn musiziert auf der Barockgeige solistisch und in Kombination mit Tasteninstrumenten und Gesang. Sie und ihr Instrument vertreten an dem Abend den Part „Trost“, während der ungarische Pianist Barnabás Kérges durch den differenzierten Klang des Flügels den Zuhörern die „Hoffnung“ stärken wird. Kreiskantor József Opicz singt im Konzert Arien und Lieder mit Todesthematik, die dem Abend „Zuversicht“ verleihen.
Fanatismus, Machtmissbrauch, Vertreibung, Klimawandel: die von Felix Mendelssohn Bartholdy vertonte Geschichte des Propheten Elias bietet eine thematische Vielfalt mit vielen Anknüpfungspunkten, auch Störpotenzial und erschreckender Aktualität für den heutigen Hörer. Doch vor allem ist es ein Meisterwerk der Romantik und, mit weit über zwei Stunden Länge, musikalisches Großereignis. Am Sonntag wurde das Oratorium vor vollem Haus in der Auferstehungskirche am Kurpark aufgeführt.
Pfarrerin Theodora Beer überbrachte die schlechten Nachrichten zu Beginn: Kreiskantor Jozsef Opicz, durch dessen Einsatz über Monate der „Elias“ überhaupt möglich wurde, ist am Tag der Aufführung erkrankt. Sein Lübbecker Gegenpart, Heinz-Hermann Grube, fand sich bereit, einzuspringen und das Orchester Opus 7 mit desse- n gewohnter Brillanz zu leiten, wenn auch die Pauken und Blechbläser den Streichern anfänglich oft den Rang ablaufen. Die Solopartien waren mit bekannten Gesichtern und neuen Talenten besetzt: Janno Scheller entwickelte in der Hauptrolle zusehends Kraft und Präsenz. Sopranistin Myriam Anna Dewald begeisterte besonders als Witwe von Sarepta. Tenor Simon Jass zeigte wieder seine Klasse als Obadja und König Ahab. Als Mezzosopranistinnen strahlten Pia Buchert, als Engel warm und sanft, als Königin Isebel dämonisch-böse, und Sara Florentine Milcent, die besonders im Duet mit Myriam Dewald glänzte. Gekonnt unterstützt wurden sie durch Bettina Hacknauer, David Ludewig und Hagen Heinicke.
Die Emmaus-Kirchengemeinde hat am kommenden Sonntag, 27. August 2023 einen Gottesdienst open-air rund um den Gedenkbrunnen vor der Auferstehungskirche am Kurpark gefeiert. Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Segen heißt: Gott legt selber Hand an“.
Im Mittelpunkt war die Segensgeschichte des Jakob aus dem 1. Buch Mose. Die Predigt dazu hielt Pfarrer i. R. Bernhard Silaschi. Im Gottesdienst fand außerdem eine Taufe statt, die für die Fortsetzung der Segensgeschichte Gottes in unserer Zeit steht. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Seniorenposaunenchor Ostwestfalen unter Leitung von Gerhard Stötefalke gestaltet.